ACHTUNG STANDORTÄNDERUNG MIT 26/2/2024!

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten!
Ich freue mich sehr, Sie mit 26.2.2024 in meiner neuen Ordination in der Margaretenstrasse 87/11 in 1050 Wien begrüßen zu dürfen. Bitte beachten Sie, dass der Standort am Margaretenplatz 2/1/10-12 in 1050 Wien danach aufgelassen wird! Sämtliche Terminvereinbarungen behalten selbstverständlich Ihre Gültigkeit und werden in meiner neuen Ordination wie vereinbart stattfinden.

Ich freue mich auf Ihr Kommen!
Ihr Orthopäde Dr.Clemens Hüthmair

Fersensporn (Calcaneus altus et latus, Plantarfasziitis, Haglundferse)

Was ist ein Fersensporn?

Beim Fersensporn handelt es sich um Verkalkungen der Sehnenansätze, welche im ausgeprägten Stadium im Röntgen an einen knöchernen Sporn erinnern lassen. Dabei kommt es meist durch lokale Entzündungen und vermehrte Reibung durch Überbelastung an den Sehnenansätzen zu Umbaumaßnahmen des Körpers, welche als Verkalkung sichtbar werden. Diese Verkalkungen können in Folge zu chronischen Reizungen bei vermehrter Belastung beim Stehen, Gehen und beim Tragen von falschem oder engem Schuhwerk führen und dadurch zur dauerhaften Belastung für den Patienten werden. Dies geht neben Schmerzen meist mit lokaler Schwellung und Rötung einher.  Eine Haglund Exostose (Calcaneus altus et latus) beschreibt einen knöchernen Überstand am oberen Fersenpol, welcher lokal zu einer vermehrten Belastung der Achillessehne und des lokalen Schleimbeutels führt.

Es gibt zwei Arten des Fersensporns: 

  • Der untere (plantaren) Fersensporn ist die häufigste Form und löst die typischen Schmerzen beim Gehen aus. Beim unteren (plantaren) Fersensporn kann die Plantarfasciitis im Vordergrund stehen, welche eine entzündliche Veränderung der stützenden Sehnenplatte des Fußes beschreibt.
  • Der obere (dorsalen) Fersensporn tritt hingegen seltener auf und ist eine Verkalkung an der hinteren Seite des Fersenbeins am Ansatz der Achillessehne. Beim oberen (dorsalen) Fersensporn handelt es sich meist um die Folgeerscheinung einer chronischen Ansatzentzündung der Achillessehne (Achillodynie, Tendinitis der Achillessehne), welche neben Entzündungen an den lokalen Schleimbeuteln zu Verkalkungen und knöchernen Umbauten des Sehnenansatzes der Achillessehne führt.

Ursachen

Die häufigste Ursache für die Bildung eines Fersensporns ist die fehlende Behandlung von Fußfehlstellungen (z.B. Knicksenkfuß). Durch die Abflachung des Fußgewölbes, kommt es zu einer Überbelastung und folglich zu Verkalkungen. Diese lösen Entzündungen des umliegenden Gewebes aus und führen zu starken Schmerzen.  

Darüber hinaus kann ein Fersensporn durch das Tragen des falschen Schuhwerks mit Druckstellen oder durch eine Überbelastung bei aktiven Sportlern oder Menschen mit starkem Übergewicht ausgelöst werden. 

Auch das Alter spielt eine Rolle. Da bei älteren Menschen das Fettpolster unter der Ferse reduziert ist, kommt es schneller zu einer entsprechenden Belastung des Fußes.

Symptome & Verlauf

Die Beschwerden bei einem Fersensporn können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Ein eindeutiges Symptom für einen Fersensporn ist ein stechender Schmerz in der Ferse. Dieser tritt vor allem am Morgen und nach langem Sitzen, als sogenannter Anlaufschmerz bzw. nach Überbelastung auf. Im weiteren Verlauf können die Beschwerden häufiger auftreten und es entstehen Reizungen der Sehne sowie chronische Entzündungen des umliegendes Gewebes mit Rötungen, Schwellung und Schmerzen. Diese Entzündung kann entsprechend behandelt werden, um die Schmerzen zu lindern.

Diagnose

Bei anhaltenden Schmerzen in der Ferse beim Gehen und Auftreten, sollte ein Facharzt für Orthopädie aufgesucht werden. Dieser führt eine gründliche Anamnese durch, bei der der Fuß untersucht und abgetastet wird. Bei Verdacht auf einen Fersensporn wird ein Röntgen durchgeführt, wodurch das Krankheitsbild gut nachgewiesen werden kann und die Verknöcherung meist schon deutlich zu erkennen ist. Zusätzlich kann eine Magnetresonanzuntersuchung (MRT) Informationen über den Zustand der Weichteile geben. Im Anschluss werden Sie in Bezug auf die geeigneten Therapiemöglichkeiten aufgeklärt.

Was tun bei Fersensporn: Therapiemöglichkeiten 

Um die Schmerzen bei einem Fersensporn zu reduzieren, können verschiedene Therapien angesetzt werden:

  • Einlagen, Fersenpolster und Weichbettungen kommen zu Beginn der Therapie zum Einsatz und können die Schmerzen lindern. 

  • Auch Schonen und Kühlen können helfen. Wichtig ist es, eine Entlastung zu schaffen, Ruhepausen einzulegen und den Fuß oft hochzulagern. Auch eine Kältetherapie kann die Entzündung hemmen und sollte mehrmals am Tag wiederholt werden. 

  • Physikalische Therapie und regelmäßige Fußgymnastik können ebenso eingesetzt werden, um einer Überlastung entgegenzuwirken und die Dehnung sowie Durchblutung zu fördern. Dies wiederum beschleunigt den Heilungsprozess.

  • Lokale Infiltrationen und schmerzstillende Medikamente reduzieren das Leiden bei starken Schmerzen. Am Besten sind hier Medikamente, die auch gleich die Entzündung hemmen. 

  • Die Stoßwellentherapie kann zu einer deutlicher Verbesserung führen. Hierbei werden Druckwellen auf den Fuß gerichtet, die die Durchblutung und den Zellstoffwechsel anregen, sowie zu einer vermehrten Ausschüttung von Wachstumsfaktoren führen. Dadurch wird eine Heilung vorangetrieben.

  • Alternative Behandlungsformen sind ebenfalls eine Möglichkeit. Dazu zählt zum Beispiel das Tapen, welches zu einer besseren Durchblutung der beanspruchten Stellen führen kann.
  • Nach Ausschöpfen aller gängigen konservativen Therapieverfahren, kann eine lokale Infiltration mit Botulinum Toxin A eine Möglichkeit zur Schmerzreduktion darstellen ( off label use).
  • Eine operative Abtragung des reizenden Sporns, im Falle des dorsalen Fersensporns sowie der Haglund-Exostose, führen zu einer Entlastung der benachbarten Sehne und letztlich zur Heilung, sofern vorab kein Behandlungserfolg eintritt.

Therapien sind oft langwierig und zeigen ihre Wirkung meist erst nach einigen Wochen oder Monaten.

Operation 

Eine Operation wird dann nötig, wenn trotz umfangreichen konservativen Therapieversuchen die  chronische Reizung und die immer wiederkehrenden Entzündungen zu anhaltenden Problemen und dauerhaften Schäden des Gewebes führen. Diese wird entweder minimal offen oder mittels Arthroskop durchgeführt. Postoperativ erfolgt dann, je nach Eingriff, eine Ruhigstellung des Fußes sowie eine Schonung der Achillessehne durch Stützkrücken.
Meist ist aber eine zielgerichtete konservative Therapie bereits ausreichend und eine Operation kann vermieden werden
Weitere Informationen zur operativen Therapie bei Fersensporn finden Sie in der Leistungsübersicht.

Fersensporn vorbeugen

Um einen Fersensporn vorzubeugen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Um Druckstellen zu vermeiden, sollte das passendes Schuhwerk getragen werden.

  • Vor allem bei aktiven Sportlern, sollten die Füße regelmäßig kontrolliert und eine Laufanalyse durchgeführt werden. So kann man Überbelastungen von Anfang an vermeiden. 

  • Auch Übergewicht kann eine Überlastung verursachen und sollte reduziert werden. 

  • Fußfehlstellungen sollten frühzeitig behandelt und zum Beispiel durch Einlagen korrigiert werden. Durch das Ausgleichen der Fußfehlstellungen wird der Fuß entlastet und Beschwerden werden vorgebeugt.

  • Regelmäßiges Dehnen und Fußgymnastik helfen dabei, die belasteten Strukturen zu entlasten und elastisch zu halten. Zusätzlich wird die Muskulatur aufgebaut und Belastungen können besser abgefangen werden.